Hand­lung

Das Passionsspiel beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und erzählt die Passionsgeschichte über das Abendmahl hin bis zur Kreuzigung und endet mit der Auferstehung.

Das Passionsspiel ist in zwölf Szenen unterteilt. Die Szenen 1 bis 6 bilden den ersten Teil, der am Nachmittag beginnt. Nach einer dreistündigen Pause folgen am Abend die Szenen 7 bis 12.


Das Passionsspiel beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und erzählt die Passionsgeschichte über das Abendmahl hin bis zur Kreuzigung und endet mit der Auferstehung. Jeder Szene ist ein Auftritt des Chores mit einem Lebenden Bild (Tableau vivant – Darstellung von Gemälden durch lebende Personen) voran gestellt. Die Lebenden Bilder sind betrachtend-deutende, von Orchester und Chor begleitete, typologische Bezüge zum Alten Testament. Als Andachtsbilder bieten sie Raum zum Innehalten und zur Reflexion.

Obwohl das Spiel nur die letzten Tage im Leben Jesu darstellt, geht es uns um das Ganze des Evangeliums, insbesondere  um die Botschaft Jesu und sein Menschenbild. Im Vordergrund steht  der Aufruf Jesu zur radikalen Umkehr und seine Hinwendung zu jedem einzelnen Menschen. Jesus tritt in einem von Rom beherrschten Israel auf, in einer Welt, die von sozialen Gegensätzen, von Unterdrückung und Ausbeutung geprägt war.  Jede aufkommende Unruhe wurde von Pilatus im Keim erstickt. Die Menschen sehnten sich nach der Befreiung von der römischen Herrschaft und hofften auf den Messias. In dieser Welt spricht Jesus von einem uneingeschränkten Gebot der Nächstenliebe, das alle umfasst, den Sklaven gleichermaßen wie den Unterdrücker. Jesu Aufforderung zu radikalem Umdenken, ist die Aufforderung, Hass und Gegenhass, Gewalt und Gegengewalt zu beenden.

Es wird gezeigt, dass Jesus fest in seiner jüdischen Tradition verwurzelt war. Zu den Priestern spricht er als gläubiger Jude. Er stimmt das „Sch’ma Israel“ an, das „ Höre, Israel! Der Herr, unser Gott´, ist der Herr allein!“ und er ermahnt die Priester, denen es vorrangig um die Einhaltung der religiösen Rituale und Vorschriften geht,  mit den Worten: „Ihr lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben.“
Für uns ist Jesus ein streitbarer junger Jude, der für seine Botschaft, die bis heute Gültigkeit hat, ans Kreuz geschlagen wurde. Wir wollen einen Jesus zeigen, der mit unglaublicher Konsequenz für den Glauben an seinen Gott, der der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs ist, einsteht.

Jesu Einzug in Jerusalem (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Jesu Salbung durch Maria Magdalena (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Die Tempelreinigung (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Die Gefangennahme Jesu (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Die Kreuzigung (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Das Abendmahl  (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Die Oberamergauer Passionsspiele

Der Ablauf der Spielszenen

Teil I

Vorspiel: Das Oberammergauer Passionsgelübde

Lebendes Bild: Die Vertreibung aus dem Paradies

I. Vorstellung: Jesu Einzug in Jerusalem

Lebendes Bild: Die Erniedrigung der Israeliten

II. Vorstellung: Jesus in Bethanien

Lebendes Bild: Das Goldene Kalb

III. Vorstellung: Die Tempelreinigung

Lebendes Bild: Israels Durchzug durch das Rotes Meer

IV. Vorstellung: Die Priester und Schriftgelehrten

Lebendes Bild: Moses Berufung

V. Vorstellung: Das Abendmahl und die Gefangennahme Jesu

(Ende Teil I: ca. dreistündige Pause)

Teil II

Lebendes Bild: Der Prophet Daniel in der Löwengrube

VI. Vorstellung: Jesus vor dem Hohen Rat

Lebendes Bild: Verspottung des Hiob

VII. Vorstellung: Die Verleugnung des Petrus

Lebendes Bild: Kain und Abel

VIII. Vorstellung: Das Ende des Judas

Lebendes Bild: Mose vor dem Pharao

IX. Vorstellung: Jesus vor Pilatus und Herodes

Lebendes Bild: Josef deutet Pharaos Traum

X. Jesu Verurteilung

Lebendes Bild: Das Opfer Abrahams

XI. Vorstellung: Der Kreuzweg

Lebendes Bild: Mose richtet die eherne Schlange auf

XII. Jesu Kreuzigung und Tod

Lebendes Bild: Die Erniedrigung der Israeliten (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Lebendes Bild: Das Goldene Kalb (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Lebendes Bild: Moses Berufung (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

Lebendes Bild: Mose vor dem Pharao (Foto: Birgit Gudjonsdottir)

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