Christian Stückl wird Ehrenbürger Oberammergaus

Christian Stückl (Foto: Gabriela Neeb)

„Der Gemeinderat möchte Herrn Christian Stückl als Oberammergauer Bürger und Persönlichkeit und als Person mit tiefer Verwurzelung im Ort für sein äußerst positives und erfolgreiches Wirken nach Innen und nach Außen und für sein Wirken als Botschafter der Passionsspiele danken und mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts seine Wertschätzung zum Ausdruck bringen.“, hieß es gestern in der offiziellen Begründung des Gemeinderats. „Er hat in den letzten Jahrzehnten das Oberammergauer Passionsspiel auf vielen Ebenen erfolgreich weiterentwickelt.“, heißt es darin weiter. 1987 wurde Christian Stückl zum jüngsten Spielleiter der Passionsspiele ernannt, die er, nach 1990, 2000 und 2010, nun 2022 zum bereits vierten Mal inszenieren wird. Die offizielle Ehrung wird aufgrund der derzeitigen Situation auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Stückl ist bekannt für sein Engagement im Dialog mit jüdischen Organisationen und seine Bemühungen, das Oberammergauer Passionsspiel von Anti-Judaismen zu befreien, wofür er dieses Jahr den Abraham-Geiger-Preis für „Verdienste um das Judentum in seiner Vielfalt“ sowie den Toleranzpreis der Evangelischen Akademie Tutzing und die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten hatte.

Wichtiger Bestandteil seiner Arbeit in Oberammergau ist die Heranführung junger Oberammergauer*innen an das Theater. Mit zahlreichen Inszenierungen während des alljährlichen „Theatersommers“ schult er den Nachwuchs für die alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele. „Trotz aller nationaler und internationaler Erfolge ist er bis heute seinem Heimatort immer stark verbunden geblieben.“, heißt es in der Erklärung.

In den vergangenen Jahren erhielt er zahlreiche Ehrungen, u.a. den Bayerischen Verdienstorden, den Oberbayerischen Kulturpreis und den Oberbayerischen Integrationspreis.